Das Serienradio im Fiat 500 ist nicht wirklich schlecht. Angenehme Optik/ Haptik, funktionale Ausstattung. Auch der Klang aus den Lautsprechern reicht zum Nachrichten hören und leise Musikuntermalung. Sound geht jedoch anders, und zwar meiner Meinung nach nicht mit dem überteuerten Beats Audio, das ich beim Freundlichen Probe hören durfte. Scheppernde, unsaubere Bässe, keine wirklich sauberer Frequenzgang.
Das Radio selbst sollte bleiben, es passt einfach zum 500er. Also wurde dahinter aufgerüstet:
8 Kilo Alubutyl für die Türen und die Heckklappe,
Verstärker i-soamp 4DS
Eton POW 172.2 für die Vorderen Türen und A-Säule
Audio System 165 CO EVO für die hinteren Türen
Warum gerade diese Variante?
1. hat diese Kombi schon in meinem Rapid überzeugt
2. ist der Verstärker plug & Play, d.h., er wird einfach in den bestehenden Kabelbaum mithilfe eines Adapterkabels zwischengesteckt, bleibt rückrüstbar und wenn das Auto wechselt, dann zieht der Verstärker mit um. Er leistet 4X90 Watt, passt locker unter den Vordersitz und verfügt über eine getrennte Pegel- und Frequenzeinstellung für vorne und hinten und kann für 4-Kanal, 2- Kanal und Subwoofer-Betrieb eingestellt werden.
3. Die Lautsprecher arbeiten im 3-Ohm- Bereich und können damit mehr im Bass-Bereich aufspielen und vertragen zudem ordentlich Leistung, ohne zu klirren.
Die vorderen LS verfügen über einen separaten Hochtöner, der das quäkende Exemplar in der A-Säulen-Verkleidung ersetzt.
Die hinteren LS verfügen über einen integrierten Hochtöner, der verstellbar ist. Somit kann die Abstrahlung in die gewünschte Richtung erfolgen.
Wenn man es in Ruhe macht, benötigt man für den kompletten Einbau und die Dämmung der Hohlräume etwa 10-11 Stunden., wobei der Löwenanteil auf das Einbringen des Alubutyl geht.
Aber fangen wir "einfach" an:
Ausbau des Radios zum Anschluss des Verstärker1.Im offenen Handschuhfachdeckel befindet sich rechts außen eine Kreuzschlitzschraube, die gelöst werden muss.
2.Das Bedienteil der Klimaanlage lässt sich mit einem Kunststoffspatel abheben
3. Dahinter liegen 2 Torx-Schrauben, die abgeschraubt werden. Dann lässt sich die farbige Kunststoffblende des Armaturenträgers abheben ( rechts beim Handschuhfach beginnen) hinten muss das Kabel gelöst werden ( Stift an Unterseite eindrücken und abziehen)
4. Luftdüsen: 4 Schrauben lösen und Lüftungsdüsen- Einsatz komplett abhebeln.
5. Nun endlich kommt man an die 4 Schrauben, die das Radio im Schacht fixieren. Nach dem Lösen dieser Schrauben kann das Radio nach hinten herausgezogen werden. Zum Schutz des displays habe ich den 1.Gang eingelegt und auf de Schaltknauf ein Handtuch gelegt. Denn uns interessiert jetzt nur der große Stecker in der Mitte. Dieser verfügt über einen Sicherungshebel, der auf der Beifahrerseite eingerastet ist. Seitlich zusammendrücken und nach hinten ziehen, dabei rutscht der Stecker aus seinem Gegenstück.
Geschafft.
Nun muss das Kabel des Verstärkers durch den Schacht bis in den Beifahrer-Fußraum gezogen werden. Ein lichtstarke Tachenlampe hilft ungemein, dann braucht man das Handschuhfach nicht auszubauen. Rechts hinten im Schacht hinter dem Radio ist genug Platz, um den Stecker zum Anschluss an den Verstärker samt Kabel durchzuschieben. Mit der Taschenlampe kann man an einem Spalt rechts durchleuchten und sehen, wo der Stecker abgeblieben ist, um ihn mit einem Griff hinter das Handschuhfach zu angeln.
Das andere Ende wird an den Adapter angeschlossen ( A0148, kostet 62,50), den man bei I-sotec über die Homepage bestellen kann.
Der Adapter dann wiederum an das Radio. Einzige Tücke hierbei ist die Stromversorgung des Verstärkers. Das beiliegende Kabel ( gelb) mir Litze zum Kabelträger der Stromversorgung muss auf den dort ankommenden roten Draht der Stromversorgung gesteckt und mit dem gelben Kabel des Adapterkabels verbunden werden( bei dem zweiten bestellten Adapter war die Litze bereits an der richtigen Stelle eingesteckt) damit der Verstärker Strom bekommt und sich abschaltet, wenn das Radio ausgeht.
Achtung: das Abschalten des Verstärkers erfolgt zeitverzögert nach etwa 10 Sekunden, nicht irritieren lassen, wenn die grüne Betriebsleuchte noch ein wenig herumleuchtet, auch wenn das bereits Radio aus ist.
Zum Verlegen des Kabels zum Beifahrersitz habe ich die seitliche Verkleidung des rechten Türschwellers gelöst ( eine Schraube im Fußraum, eine am hinteren Ende der Plastikabdeckung)
Dort habe ich den Kabelstrang zunächst nach Anheben des Teppichs so tief wie möglich verlegt und neben dem Beifahrersitz wieder auf Fußraum-Niveau geführt. Praktischerweise ist auf dieser Höhe eine Aussparung, so dass die Abdeckung später wieder richtig aufgesetzt werden kann. Dort wird dann das Kabel mit dem Verstärker verbunden. Dieser lässt sich mit Klett nach der Einstellung fixieren.
Das Radio wird nun in umgekehrter Reihenfolge wieder eingebaut. Fertig ist der erste Akt.
Türen vorne dämmen/ LautsprechereinbauZum Abnehmen der Türverkleidungen benötigt man einen Torx und em besten Kunststoffspatel, Holzkeile oder einen dünnen Pfannenwender aus Holz.
1.Zunächst hebelt man den Chromring ( von hinten) der Türöffner ab, um die dahinter liegende Schraube zu lösen.
2. Dann folgt er kleine Kunststoffeinsatz in der Griffmulde der Tür und die dahinter liegenden 2 Schrauben.
3. Jetzt mit Gewalt: am besten unten und fast hinten anfangen. Kunststoffspatel zwischen Blech und Kunststoff und abhebeln. Die Stopfen sitzen wie einbetoniert, die Verkleidung hält was aus. Irgendwann löst sich ein kleiner Teil mit einem fiesen Geräusch. Weiter vorne erneut hebeln, bis das Kunststoffteil mit beiden Händen gegriffen werden kann und nach hinten ruckeln. Sind die Stopfen rundum gelöst, die Verkleidung nach oben abheben und beiseite legen.
Hinter der Verkleidung befindet sich ein Folie, damit kein Wasser in den Innenraum dringt. Da nach der Dämmung dort keine Löcher mehr sind, die Wasser durchlassen, kann diese mit einem Cuttermesser außen herum vom Klebstoff getrennt und entsorgt werden.
Wer dort unbedingt eine Folie haben möchte, kann dort im Anschluss auch einen Müllsack verkleben.
Ausbau der LautsprecherDie Lautsprecher sind vernietet, also benötigen wir
- Bohrmaschine
- Metallbohrer 6
Wenn die Nieten ausgebohrt sind, schneiden wir das Kabel dicht über dem originalen Stecker ab und werfen sie so schnell wie möglich weg.
Nun brauchen wir zum Dämmen der Türen
-Alubutyl ( besellt im Internet)
-Heißluftpistole
-Cutter-Messer oder Teppichmesser
-Handschuhe ( billige Dinger aus dem Baumarkt, perfekt mit gummierter Innenseite
gedämmt wird die komplette Außenhaut der Tür ( natürlich von innen
) sowie nach Einbau der Lautsprecher sämtliche Öffnungen in Richtung Innenraum. Dabei darauf achten, nicht über Schrauben und Öffnungen für die Türverkleidungs-Clipse zu kleben.
Für die Verarbeitung von Alubutyl gilt :
-Es gibt keine Reste, alles kann noch irgendwo hingeklebt werden.
-Das Zeug klebt im warmen Zustand wie Sau und macht schöne, ewige Flecken auf Stoffen, also vorsichtig arbeiten.
-Das Zeug wird für den Klebevorgang ordentlich erwärmt, Verbrennungsgefahr, vor allem das Alu wird schön warm
-schön feste andrücken, über die ganze Fläche und vor allem an den Rändern. Soll ja keine Feuchtigkeit unterwandern können.
-doppelte Lagen ( gerade hinter den Lautsprechern) versteifen auch doppelt gut.
Zum Zuschnitt der meist 50cm breiten Rollen folgender Tipp:
Einfach 20 cm breite Streifen schneiden, diese mittig durchtrennen. Diese 20X25 Streifen lassen sich auch im warmen und damit labilen Zustand gut in die Tür einfädeln und ankleben.Ruhig 1-2 vm überlappen lassen. Ecken oder kleine abgerunderte Flächen lassen sich entweder vorher in etwa messen oder noch in der Tür zuschneiden ( Cuttermesser).
Heißluftfön auf den Streifen halten ( Abstand ca 15 cm) und flächig gut anwärmen. Ich habe die Trennfolie immer vorher abgezogen und direkt das Butyl erhitzt. Anderswo wird beschrieben, die Aluseite zu erhitzen und das Trennpapier erst am Ort der Bestimmung zu lösen. Das klappt allerdings nur bedingt, meine Variante ist effizienter.
Der Streifen ist gar, wenn er sich bei Aufnehmen labberig anfühlt. Dann schnell verarbeiten. Volle Klebkraft hat der Steifen je nach Außentemperatur für 45 Sekunden bis etwa 90 Sekunden. Kann aber wieder erhitzt werden, wenn es mal zu lange dauert... Gut feststreichen wie beschrieben.
Ist die Tür fertig, einfach mal zufallen lassen und sich am satten klang erfreuen (zur eigenen Motivation, man hat ja noch ein Stückchen Arbeit vor sich)
Einbau der neuen LautsprecherManche schwören ja auf Adapter-Ringe aus handgepflücktem Sisal oder ähnlichem Zeugs. Mir reichen die billigsten aus der Bucht. Warum?
Teurere sollen weniger Schwingen und Resonanzen übertragen. Tun meine auch nicht, weil...ich zwischen Türblech und Adapter und zwischen Adapter und Lautsprecher-Rahmen einen umlaufenden Streifen Karosserie-Dichtmasse einbringe. Da schwingt nix, wie auch?
Zudem dichtet die Masse den Lautsprecher luftdicht zur Tür hin ab. Alles bestens also.
Zur Befestigung der Lautsprecher-Adapter verwende ich Schrauben mit Muttern statt irgendwelcher Nieten. Die Körbe der Lautsprecher werden dann mit Blechschrauben uaf den Adapter-Ring geschraubt. Vorher die originalen Kabel abisolieren und verlängern( ich nehm das immer WAGO - Klemmen, die halten bombenfest), damit sie von hinten in den Türschacht geführt werden können. Die originalen Papptröten hatten ihre Anschlüsse ja zwischen Verkleidung und Innenverblechung der Tür. Damit das Kabel nicht gequetscht wird, habe ich es durch eine über dem Lautsprecherausschnitt liegende Öffnung geführt. Dann die entsprechenden Kabelschuhe anbringen ( Baumarkt/ E-Bay).
Und "schon" kann probegehört werden, ob der Lautsprecher auch funktioniert. Wenn ja, Türverkleidung in umgekehrter Reihenfolge drauf und fertig.
Nun ist man ja schon drin im Thema, also spart man auf der Beifahrerseite mindestens eine halbe Stunde
.
( Bilder und der Umbau hinten folgen später. Bitte noch keine Kommentare. Danke.
Gruß
Thomas
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