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Autor Thema: Neue Gedanken zur Umrüstung auf Autogas  (Gelesen 7208 mal)

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Socca5

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Neue Gedanken zur Umrüstung auf Autogas
« am: 08.05.2009, 09:49 »
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Ich denke jetzt schon länger auf einer Umrüstung auf LPG (Autogas) rum.  :pfeif:

Aber nicht wie man vermuten könnte, primär aufgrund meiner nun doch sehr hohen jährlichen Kilometerleistung und der damit verbunden Spritkostenersparnis, sondern auch wegen der Reichweitenerhöhung, aber insbesondere wegen einer damit verbunden möglichen Leistungssteigerung.

Rein theoretisch ist diese Leistungssteigerung keine Fantasie, sondern technisch sehr realistisch.

LPG hat eine Oktanzahl von 107, Super aber nur von 95.
Man könnte also deutlich höher verdichten, bevor es zur Zündung kommt und damit ein höheres Drehmoment und eine höhere Leistung erzielen.

Nun hat man das Problem, dass man bei der Verschiebung des Zündzeitpunktes zugunsten des höheroktanigen Autogas Fehlzündungen während der Warmlaufphase riskieren wird...außer man ist bereit mindestens Super Plus oder sogar 100 Oktaniges Benzin wie Shell Racing Power oder ARAL 100 zu tanken.

Soweit die reine Theorie.
Die Frage die natürlich kommen wird ist, in wie weit die Zylinderköpfe die höhere Verdichtung im Langzeitbetrieb überstehen und wo die Grenze ist.... Auch die Lager der Kolbenstangen könnten evtl. mehr Verschleiß zeigen.
Ob dies jedoch überhaupt bei doch in Grenzen bleibenden Erhöhung der Verdichtung überhaupt signifikant ist bleibt zu erörtern.

Die Frage ist auch welcher Umrüster in der Lage ist so in die Motorelektronik einzugreifen, damit er das erreicht.

Das so etwas schon gemacht wurde und offensichtlich auch funktioniert, wenn auch ohne direkte Absicht des Fahrers, zeigt ein Beitrag von ID500 über seinen nach der Autogasumrüstung deutlich spürbar flotteren Bumblebee. Fragt mich jetzt aber nicht wo das steht. Mir hat Jürgen aber nochmals persönlich bestätigt, dass ein messbarer Unterschied vorhanden ist und er jetzt auch Superplus tanken muss/tankt....

Hat jemand anders noch Erfahrungen diesbezüglich?

Gruß Tom

Odenwaldtour 2008 - Harz 2009 - Bavaria 2010

BalthasarBlume

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Re: Neue Gedanken zur Umrüstung auf Autogas
« Antwort #1 am: 08.05.2009, 09:55 »
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Also bei mir ist diese Umstellung wohl nicht erfolgt. Aber ich habe am 22.05. meinen ersten Inspektionstermin (Gasanlage alle 15.000 km). da kann ich gerne mal nachfragen.

Gruß

Wiebke
Liebe Grüße
Wiebke :winkewinke:

chain

Re: Neue Gedanken zur Umrüstung auf Autogas
« Antwort #2 am: 08.05.2009, 10:16 »
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Ich kenne einen Gasfahrer mit kaputten Ventilen. Würde da nichts riskieren.
500, Abarth 500, Abarth 595C Turismo, Abarth 124 Spider

fegebesen

Re: Neue Gedanken zur Umrüstung auf Autogas
« Antwort #3 am: 08.05.2009, 10:21 »
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Es könnte aber genauso gut ein Einzelfall sein.
Es kommt ja auch immer darauf an, wie man mit dem Fahrzeug und der vorhandenen "Mehrleistung" umgeht.
Zeiten ändern dich...

Socca5

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Re: Neue Gedanken zur Umrüstung auf Autogas
« Antwort #4 am: 08.05.2009, 10:49 »
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Ich kenne einen Gasfahrer mit kaputten Ventilen. Würde da nichts riskieren.

die Frage, die sich jetzt stellt ist, ob in diesem Fall überhaupt mit der von mir angedachten Art umgerüstet wurde, sprich Leistungsoptimierung oder ob einfach nur bei der Gasumstellung an sich fehlerhaft gearbeitet wurde...
oder aber der Defekt an den Ventilen überhaupt in einem kausalen Zusammenhang mit der Autogasumrüstung steht.

aber trotzdem danke für den Hinweis, Christoph, werde die "Ventil-Geschichte" in meinen Fragenkatalog mit aufnehmen
Odenwaldtour 2008 - Harz 2009 - Bavaria 2010

Felix_500

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Re: Neue Gedanken zur Umrüstung auf Autogas
« Antwort #5 am: 08.05.2009, 10:51 »
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Der Gedankenansatz ist gut aber eher etwas für Idealisten. Die normale LPG ist ja schon nicht gerade ein schnäppchen und bei einem solchen Projekt würden ja noch erhebliche Entwicklungskosten hinzu kommen. Da stehen die Kosten in keinem Verhältnis zum Leistungsgewinn. Die einzigen wirklich erfolgversprechenden Tuningmaßnahmen für Sauger, die ich kenne, sind Turbolader oder Hubraumerweiterung. Letzteres habe ich noch nicht für den 500 gesehen. Ich weiß aber von anderen Tunern, dass das meist unvorstellbare Kosten sind und das lohnt sich nur bei großen Motoren.

EDIT:
Es gibt ja auch noch das Kompressor-Kit. Ist noch teurer als der Turbo, da is, glaub ich, aber die Sportbremsanlage mit dabei und es gibt Gruppenrabatt. :)

Socca5

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Re: Neue Gedanken zur Umrüstung auf Autogas
« Antwort #6 am: 08.05.2009, 11:19 »
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ich spreche ja in keinster Weise von einem erheblichen Leistungsgewinn
aber so ca. 10-15 PS sind imho schon drin (Schätzwert)
und da der Zündzeitpunkt eh angepasst werden muss, warum nicht gleich einwenig in die andere Richtung...

viel mehr muss nicht getan werden....
man braucht halt einen Umrüster der genau das kann, das kostet dann mit Sicherheit nicht mehr...ist quasi in der Umrüstung mit drin....

Und dass es funzt kannst du dir bei Wetterauer.de nachlesen.
Die optimieren für ca. 700,-€ den 100PS Sauger per Chiptuning so, dass er ca. 12 PS mehr hat, allerdings musst du dann Superplus tanken....übrigens mit Garantie (ok was die wert ist ist, weiß man immer erst im Schadenfall)
also verwenden die genau die Theorie, die ich hier schildere...

auch ist unbestritten, dass Motoren im reinen Autogasbetreib deutlich höher verdichten können als Motoren im Mischbetrieb oder im reinen Benzinbetrieb.

Odenwaldtour 2008 - Harz 2009 - Bavaria 2010

Felix_500

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Re: Neue Gedanken zur Umrüstung auf Autogas
« Antwort #7 am: 08.05.2009, 11:32 »
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Das sollte wirklich keine Kritik sein, sorry wenn's so rüber gekommen ist. Ich hab nur gemein, dass da 10 bis 15 Ps ca. 2000 Euro kosten und beim Turbo kosten 60 PS 4000 €.

Das mit der Verdichtung versteh ich aber nicht ganz. Du meinst die Mange von Gas pro Zylinder zu steigern? Man kann doch nicht durch Elektronikänderung das Verdichtungsverhältnis des Motors ändern, oder?

Socca5

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Re: Neue Gedanken zur Umrüstung auf Autogas
« Antwort #8 am: 08.05.2009, 14:05 »
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habe ich auch nicht als Kritik verstanden, sondern ich habe gemerkt ,dass ich mich noch zu unpräzise ausgedrückt habe. Wie gesagt ich denke hier "laut".
da ich auch kein Motorentechniker bin kann ich nur ungefähr darauf antworten, die genauen Details kenne ich auch nicht,

aber durch eine Erhöhung der Einspritzmenge kann man natürlich mehr Sprit in den gleichen vorhanden Raum bringen. durch das Heben des Kolben im Zylinder wird ja bekanntermaßen das Benzin-Luftgemisch verdichtet.

der Grad der Verdichtung hängt zum einen von der Widerstandskraft der Umgebung und der daranhängenden Mechanik (Lager, Pleuel etc.) ab. Aber auch von der Höhe der Oktanzahl, damit eben keine vorzeitige Selbstzündung (umgangssprachlich Fehlzündung) eintritt.

Je höher die Oktanzahl desto höher die mögliche Verdichtung bevor Zündung durch Zündfunken erfolgt. Je mehr nun eingespritzt wird, umso kräftiger die Explosion...

So ist das Prinzip am einfachsten erklärt, denke ich. Falls etwas falsch sein sollte, bitte posten......aber da hängen noch einige kleiner Faktoren (Klopfsensor, Ventilöffnung etc.) dran, die ich eben erhofft hatte von dem einen oder anderen hier vielleicht zu erfahren, damit ich beim Umrüster ggf. die "richtigen" Fragen stellen kann.
Odenwaldtour 2008 - Harz 2009 - Bavaria 2010

Toelja

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Re: Neue Gedanken zur Umrüstung auf Autogas
« Antwort #9 am: 08.05.2009, 16:36 »
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Verdichtung

Die Verdichtung erhöhen geht meines Wissens nur mechanisch. Gemeint ist der Raum, der beim zweiten Arbeitstakt durch den nach oben gehenden Kolben verringert wird. Dabei wird das im ersten Arbeitstakt angesaugte oder eingespritzte Kraftstoffluftgemisch komprimiert. Eine übliche Verdichtung (steht bei den Motordaten, die vom 500er weiß ich jetzt nicht) ist 9:1. Das heißt, daß im oberen Totpunkt des Kolbens der Brennraum ein Neuntel so groß ist wie im unteren Totpunkt.
Will man die Verdichtung erhöhen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann z.B. einen höheren Kolben einbauen oder den Brennraum durch Abschleifen des Zylinderkopfes verkleinern.

Zylinderfüllung

Hier versucht man mehr Kraftstoffluftgemisch in den Brennraum zu bringen. Normalerweise saugt der Motor im ersten Arbeitstakt durch das geöffnete Einlaßventil das Kraftstoffluftgemisch ein, bis der Kolben unten angekommen ist und das Einlaßventil schließt. Will man mehr Kraftstoffluftgemisch im ersten Arbeitstakt hinein bekommen, kann man die Ventilsteuerung ändern, so daß das Einlaßventil länger geöffnet ist, oder man baut ein Einlaßventil mit größerem Durchmesser ein, oder man baut zwei Einlaßventile mit noch mehr Durchmesser ein, oder man läßt den Motor nicht nur saugen, sondern drückt ihm das Kraftstoffluftgemisch hinein. Dies geschieht üblicherweise durch einen Turbolader oder Kompressor.


Dies ist alles theoretisch. Ob Teile des Motors die höhren Drücke aushalten, ist eine andere Frage. Durch die höhere Verdichtung wird beim Komprimieren das Kraftstoffluftgemisch heißer. Wenn das heißere Kraftstoffluftgemisch, womöglich durch Turbolader vorverdichtet, beim Verbrennen noch heißer wird, kann auch schnell das Auslaßventil "verbrennen" und abreißen. Es gibt natürlich verstärkte und auch gekühlte Ventile.
Grundsätzlich ist alles möglich. Es ist halt eine Kostenfrage.
Wenn einer richtig gut ist, zahlt sich das aus.
Und wenn ich etwas transportieren will, nehme ich den Ducato!

Wer kleine Hunde nicht liebt, liebt auch die Menschen nicht.