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Autor Thema: Reifenwechsel - müssen es Premiumreifen sein?  (Gelesen 12207 mal)

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Donar

Guten Abend allerseits,

bald steht ja der alljährliche Reifenwechsel an. Dazu mal eine Frage:

Ich lasse normalerweise von meinem Freundlichen 4 Markenreifen montieren (Michelin für 4 x 100 €), bei 35.000 km/Jahr Fahrleistung wechseln alle 2 Jahre, macht also 200 €/Jahr.

Nun gibt's ja in Tests recht erfolgreich abschneidende "No Name" Reifen ab 30 €. Selbst wenn ich alle Jahre (statt 2 Jahre) alle Reifen wechsle, kostet mich das p.a. nur noch 120 €.

Wie haltet ihr das?

Gruss,
Herbert

Der Jens

Re: Reifenwechsel - müssen es Premiumreifen sein?
« Antwort #1 am: 07.03.2019, 06:32 »
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Billig-Reifen zu 1/3 des Michelin-Preises die trotzdem was taugen, kenne ich nicht. In der Preiskategorie bekommt man eigentlich nur Schrott.

Andererseits muß es nicht unbedingt Michelin sein. Bei Vredestein bekommt man Reifen, die in der Praxis annähernd genauso gut sind, aber deutlich weniger kosten. Allerdings nicht 1/3 Michelin, sondern eher 2/3 Michelin.
Hankook macht mittlerweile auch gute Reifen. Preislich liegen die manchmal noch ein wenig unter den Vredestein.

Ansonsten achte ich beim Autokauf darauf, daß ich eine Reifengröße nehme, die weit verbreitet ist und entsprechend günstig. Also keine Niederquerschnitts-Poser-Größe, sondern eine Standard-Größe. Beim 500er wären das dann die 175/65/14 oder die 185/55/15 und eben nicht die 195/45/16.
Gruss,

Der Jens

595C 145+PS, Vmaxx Gewindefahrwerk, vorne mit Federn 40-220, -3 Grad Sturz, Hoehe 315/320, OZ Ultraleggera 7x15 ET30 mit 195/55/15

Fred

Re: Reifenwechsel - müssen es Premiumreifen sein?
« Antwort #2 am: 07.03.2019, 10:17 »
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Das Thema, das Du da angeschnitten hast könnte eine abendfüllende Diskussion am Stammtisch werden.
Da gibt es an Meinungen von...bis...so gut wie alles.

Grundsätzlich sollte man bei Reifen nicht sparen, immerhin ist es die Verbindung zwischen Reifen und Strasse, aber Geld unnötig beim Fenster rausschmeißen muss auch nicht sein.
Reifentests sind schon mal eine gute Entscheidungsbasis, aber nur weil das eine Fabrikat in 175 gut abgeschnitten hat heißt das nicht, das der in 195 genausogut ist. Auch hab ich heuer eine interessante Entdeckung gemacht: der OEAMTC (Schwesterklub des ADAC) testet 2x im Jahr Reifen und in der Vergangenheit wurde von AllSeasons immer abgeraten. Heuer taucht der Michelin CrossClimate auf ein mal als drittbester Sommerreifen im Ranking des OEAMTC auf......nur soviel zu den Tests.

Red mal mit Deinem Reifenhändler, der hat beruflich damit zu tun und wenn er ab und an ein Feedback von seinen Kunden einholt, dann weiß er auch was welcher Reifen taugt. Immerhin sieht der die Reifen auch am Ende ihrer Lebensdauer und kann sich ein Bild machen.

Ich selber bin auch schon mal mit einem Premiumreifen eingefahren - der hat auf meinem Fahrzeug überhaupt nicht funktioniert. War ein Pirelli der bei Nässe ganz schlecht war und die Flanken waren auch in kurzer Zeit durch. Ein Conti hat auf dem gleichen Auto dann viel besser funktioniert.
Am 500er fahr ich seit 4 Jahren einen Kleber (Tochtermarke von Michelin, ähnlich wie der Michelin nur günstiger), der funktioniert hervorragend.

Bei der Dimension hab ich eine andere Herangehensweise als Jens. Ich fahre immer die maximale Größe die auf das Fahrzeug zugelassen ist auf den originalen Alus - sind dann meistens Niederquerschnittreifen, aber ich liebe nunmal die Präzision beim Lenken und Bremsen und das ist mir gerne ein paar Euro mehr wert.

Sparen kannst Du wenn Du beim Händler verhandelst - gerade bei Reifen ist ein enormer Spielraum im Preis. Einfach mal online gucken wie der Reifen gehandelt wird und mit der Kenntnis dann zum Händler. Im Endeffekt bist Du dann beim Händler samt Montage meist auch noch günstiger als der günstigste Onlinehändler und Dein Händler hat auch noch was verdient. Sein KnowHow und die Beratung gehören ja auch honoriert. Aber obacht: bei den letzten Reifen die ich gekauft hab, war selbst im Onlinehandel ein Preisunterschied von 20%!!!
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H.Lingner über italienische Fahrezeuge in Motor Klassik

tompeter

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Re: Reifenwechsel - müssen es Premiumreifen sein?
« Antwort #3 am: 07.03.2019, 12:43 »
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Ich fahre nur "Premium-Reifen" oder "Testsieger"
Warum?

Recht einfach:
Als Motorradfahrer weiß ich zur Genüge wie groß die Unterschiede bei Reifen sind. Und wenn ich die Mehrleistung des teureren Reifens auchnur einmal in Anspruch nehmen muss, dann hat sich der Mehrpreis mehr als bezahlt gemacht. Selbst nur ein kaputter Stoßfänger ist teurer als 120 Euro Differenzbetrag zum Billigreifen. Von körperlichen Schäden will ich hier nicht einmal reden.

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Der Jens

Re: Reifenwechsel - müssen es Premiumreifen sein?
« Antwort #4 am: 07.03.2019, 13:29 »
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Ich fahre nur "Premium-Reifen" oder "Testsieger"
Warum?
...
Und wenn ich die Mehrleistung des teureren Reifens auch nur einmal in Anspruch nehmen muss, dann hat sich der Mehrpreis mehr als bezahlt gemacht. Selbst nur ein kaputter Stoßfänger ist teurer als 120 Euro Differenzbetrag zum Billigreifen.
Naja - wenn nur das Beste gut genug ist, dann darf das aber nicht beim Reifen aufhören, dann müßten wir alle Porsche 911 Turbo fahren, denn nur dann ist sichergestellt, daß wir zum frühest möglichen Zeitpunkt zum Stehen kommen.
Gruss,

Der Jens

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tompeter

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Re: Reifenwechsel - müssen es Premiumreifen sein?
« Antwort #5 am: 07.03.2019, 13:39 »
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Wenn der Reifen am 911er Mist ist, dann nicht

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guzzi97

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Re: Reifenwechsel - müssen es Premiumreifen sein?
« Antwort #6 am: 08.03.2019, 08:04 »
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..einfache Antwort.

Ja, für Deine und die Sicherheit anderer Verkhersteilnehmer, sollten es immer Markenreifen sein..

D.h. Hersteller wie Hankook, Vredestein oder auch Falken sollten ruhig in die nähere Auswahl genomen werden.
Abraten muss ich von Kleber, Fulda, etc. die sind das Geld nicht Wert.. :)

Am einfachsten, einfach einen dieser vielen "Reifentest" sich zu Gemüte führen und hier einfach mal den nehmen, der im Bereich der "besten" ist,
also Sehr gut / empfehlenswert..

Und, am besten antizkykllisch kaufen, d.h. Sommerreifen kauft mann im Winter und Winterreifen im Sommer :) so kann mann nochmal einige Prozente sparen :)

Grüße

Martin

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Re: Reifenwechsel - müssen es Premiumreifen sein?
« Antwort #7 am: 09.03.2019, 00:01 »
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Der Reifen ist ja eines der wichtigsten Teile am Auto - er stellt die Verbindung zur Straße her.  ;)
Deshalb sollte man da nicht sparen. Es muß nicht der teuerste sein, aber einer der in Tests gut abgeschnitten hat.
Und das am Besten genau in der Dimension, die man kaufen will.

Gerade fahre ich im Sommer Dunlop Sport Blueresponse, im Winter Dunlop Wintersport 5, beide in der Größe 195/45/16.
Für den Winter wollte ich zuerst die Vredestein nehmen, weil sie hier von Michi empfohlen wurden.
Dann habe ich aber in den Tests allerdings gelesen, daß die Dunlop leiser als die Vredestein sein sollen.
Die Dunlop sind wirklich sehr leise, eigentlich nicht von Sommerreifen zu unterscheiden.
Und beide sind sehr gut auf trockener und nasser Straße. Schnee hatten wir hier zuletzt selten...

Ansonsten stimme ich den bisherigen Äußerungen zu: Vor dem Kauf unbedingt Tests ansehen und im I-Net Preise recherchieren.
Dann dem Händler den Wunschpreis nennen. Hat bei mir gut funktioniert.

Gruß
Martin
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Revilo

Re: Reifenwechsel - müssen es Premiumreifen sein?
« Antwort #8 am: 09.03.2019, 11:01 »
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Ein wirklich herrliches Thema, mit einem fast schon philosophischen Touch.... ;D

Ja, die lieben Reifentests...auf die Goldwaage legen darf man die auch nicht. Denn es werden immer ausschliesslich neue Reifen getestet. Sieht man sich dann so ein Profil genauer an, sieht man, dass häufig nicht alle Profilrillen so weit wie die Hauptprofilrillen runter gehen, sondern vielleicht nur so 1/3, was etwa 50% Restprofiltiefe entspricht. Tests mit 50% Profiltiefe würden mich mal interessieren, Alterung noch gar nicht mit berücksichtigt.

Genau das Gleiche mit der Verschleissfestigkeit, wenn mein teuerer Premiumsommerreifen dann nach zwei Sommern nur noch 4mm hat, dann fahr ich ihn noch ne dritte Saison, weil er ja recht teuer war, auch wenn es zum Schluss nur noch 2mm sind, während der günstige Reifen vielleicht noch 5mm hat, und nach der 3. Saison noch 3,5mm übrig sind, ich ihn aber eh nicht drei Sommer gefahren hab, weil er ja nicht so viel kostet...

Nach Dieselskandal und Co glaube ich, dass da überall beschissen wird....auch bei den Reifentests...

Und wenn man jemanden nach seiner persönlichen Erfahrung mit irgendwelchen Reifen die er gerade fährt fragt, bekommt man auch sehr selten eine schlechte Rückmeldung, denn wer fährt schon sch### Reifen... ;)
Grüße Oliver 

595C Turismo, 7,5x17 ET35 mit 225/35R17, Ulter Premium V2, LED, Giulia Doppelleselampe mit Ambient-Light (wie US-Modelle).

tompeter

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Re: Reifenwechsel - müssen es Premiumreifen sein?
« Antwort #9 am: 09.03.2019, 16:36 »
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Einen "Scheißreifen"( Sommer)  kenne und benenne ich: Dunlop Sportmaxx. Der Grip auf meinem Skoda Rapid war damit bei Nässe unterirdisch.


Den schlugen die dürren Conti Winter Contact TS um Längen, sowohl im Grip als auch im Handling, wenn es mal wieder nass auf der Straße war..


Auf trockener Straße waren die Maxxen super, selbst bei sehr hohen Temperaturen und sehr sportlicher Fahrweise, aber wehe, die Straße wurde feucht. Dann war echt wenig Reserve vorhanden.


PS: die Cont Winter Contact fahre ich seit wegen der sehr guten Erfahrungen des Winters auf diversen Fahrzeugen. Meine Frau auch, nachdem sie mal eine Vergleichsfahrt gemacht hat. Sie hatte damals noch irgendwelche Dunlop, ich glaube Ultra Grip 6, montiert.


Die dröhnten wundervoll auf ihrem C3 HDI und drehten bei Nässe gefühlt schon durch, bevor überhaupt ein Gang eingelegt wurde...

Als ich meinen Kleinen im September gekauft habe, wurden die auf den mitgekauften Winterfelgen montierten Nankang irgendwas ( die mit er roten Laterne in diversen Testberichten) nach der einen Saison beim Vorgänger gleich wieder in den Recycling-Keislauf überführt.

Wie oben richtig erwähnt: Reifen sind die einzige Verbindung zur Straße ( die gummierte Seite des Fahrzeugs gehört nach unten) und da sollte man wenig Kompromisse eingehen.

Gruß
Thomas
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