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Autor Thema: Gangschaltung schwergängiger: Schaltgestänge schmieren..  (Gelesen 25404 mal)

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miguelito

Hi, danke für den Hinweis!
Die Bowdenzüge (Schaltseile) hatte ich auch zuerst in Verdacht. Hab da an den Enden gleich mal schön Schmiermittel appliziert und durchgeschaltet. Aber die sehen an sich noch ganz gut aus. Ich werd jetzt mal zuerst probieren, die Schaltmechanik am Getriebe zu schmieren.
Aber eines von beiden wird es sein. Mal besser früher als später Hand anlegen ;)

miguelito

Kugelkopf ausgeleiert...?
« Antwort #11 am: 22.04.2013, 07:52 »
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Moin,

Hab mich am WoE mal wieder kurz der Schaltung angenommen. Versucht Bowdenzug von Schalthebelseite her mit WD40 einzulassen. Schwergängig ist (zZ) nur der Zug für die Gangwahl (d.h. lins-rechts Bewegung Knüppel). Dieser hat im ggS zum anderen auch keine Gummitülle zum Schutz.

Will nun mal Getriebeseitig den Kugelkopf vom Schalthebel trennen um prüfen zu können, ob die Schwergängigkeit am Bowedenzug oder an der Gangwahleinheit (wie von Driver1966 hingewiesen/erklärt) liegt. Bzw. auch um die Gangwahleinheit dann abbauen zu können.
Allerdings kommt  mir vor, dass der Kugelkopf, d.h. der Gummiteil in der Mitte, relativ weich ist und damit auch einiges an Spiel zulässt. Hab Bammel, dass das Teil schon mürbe ist und reisst, wenn ich den von der Kugel am Hebel abheble... Wahrscheinlich gibt es den Kopf nur neu gemeinsam mit dem ganzen Bowdenzug.

Hat schon mal jemand die Köpfe abgehebelt? Haben die das überlebt?

miguelito

So, hab jetzt schon einige Meldungen im Netz gefunden, wo Leuten mit div. Fiat Modellen die Kugelpfanne vom Kugelkopf abgegangen ist (ausgeleiert) oder auch der Gummipuffer der Pfanne aus dem Metallauge raus gegangen ist. Natürlich optimal, wenn einem das während des Fahrens (am besten in der Stadt) passiert.
Mir kommt vor, dass der Gummipuffer der Gelenkpfanne (Kugelgelenke der Schaltzüge getriebeseitig) schon etwas mürbe ist (mit 39tkm!!). Werd mir das mal genauer ansehen. Sonst muss ein neuer Bowdenzug (oder gleich beide): Nicht auszudenken wenn Madame mit dem Teil liegen bleibt, weil kein Gang mehr rein geht.. Das Kugelgelenk könnte man zwar einzeln tauschen, weil es auf den Bowdenzug aufgeschraubt ist, aber das gibts sicher net extra...

Ich werd mir das Gelenk mal genauer ansehen, aber auf den ersten Blick sah es so aus, als ob der Gummi weich / gerissen wäre. Damit ist die Positioniergenauikeit nicht mehr so dolle. Es kann auch sein, dass die Ermüdung des Gelenksgummis eine Folge der Schwergängikeit der Schaltungmechanik ist. Wobei wirklich schwergängig ist die ja nicht, bloss nicht mehr so leichtgängig wie früher.
Ich werde jedenfalls berichten..

Also bei allen, wo die Schaltung strenger geht, vorsicht, kann gut sein, dass in Folge der Kugelkopf am Getriebe ab geht, weil der ja dann viel höhere Kräfte aufnehmen muss.

miguelito

Moin,

so am Freitag nachmittag hab ich spontan die Gangwahleinheit raus gerissen - leider hab ich keine Bilder, da ich etwas Zeitdruck hatte.
Wollt mir die Sache zuerst eigentlich nur ansehen - so hatte ich auch noch kein Dichtmittel besorgt. Dann waren aber die Kugelköpfe schon ab und ich hab die Sache doch gleich aufgeschraubt. Muss es nun eh nochmal machen um das fehlende Dichtmittel zu applizieren, dann mach ich Euch 'n paar Bilder.

Ein Bild von der Gangwahleinheit selbst habe ich für Euch aus dem Netz (Quelle: cento-world.de, von "Trabbikiller"). Is zwar von 'nem alten Cinquecento (91-98 bzw. Seicento), die GWE sieht aber exakt gleich aus beim 5i. Die Gangwahlmechanik innen sieht auch exakt gleich aus.

Nachdem die Gangselektion (d.h. links-rechts Bewegung) schon einige Zeit etwas strenger ging als früher, klemmte das Zeug am Freitag plötzlich total. Das Mädel fuhr in die Stadt, stellte ab und als sie wieder los wollte ging die Schaltung plötzlich total streng. Denke da an ne Temperatursache: Karre wird im Betrieb warm, dann abgestellt, Gangwahleinheit heizt sich auf und die Selektionswelle klemmt in den Kunststofführungen. Die Selektions-/Einrückwelle seht ihr schön in der Mitte des Bildes. Links und Rechts an der Welle sieht man die beiden Rückstellfedern für Schalthebel Nullposition
Das war jedenfalls der Auslöser, dass nun was getan werden musste.

Auf dem Bild sieht man schön, dass die Welle rechts in einem Gehäusefortsatz gelagert ist - an dessen Ende sitzt der Schalter für den Rückwärtsgang. Links wird die Walle durch das Gehäuse durchgeführt. Auch dort, wie rechts, nach meinem dafürhalten ein Kunststofflager. Links außerhalb des Gehäuses dann die Ansteuerung der Welle durch den Bowdenzug für das Einlegen der Gänge (Schalthebel vor/zurück). Der Bowdenzug Gangselektion (Schalthebel links/rechts) steuert über seinen Kugelkopf den kleinen Hebel an, der am Bild mit dem roten Pfeil gekennzeichnet ist. Dieser Hebel bewirkt somit eine Verschiebung der Selektionswelle in Axialrichtung (nach links oder rechts auf dem Bild). Nach links wäre Richtung 1/2. Gang, nach Rechts Richtung 5. Gang / Retourgang. Mittelposition durch Federn bestimmt 3./4. Gang.

Nach Abkoppeln des Kugelkopfes von der Gangwahleinheit war sofort klar, dass der Bowdenzug zum Schalthebel leicht und sauber läuft. Es musste daher an der GWE liegen.
Die Selektionswelle selbst ließ sich leicht um ihre Achse drehen (Einlegen eines Ganges). Aber das Verschieben in Axialrichtung durch den kleinen Hebel war nicht ganz leichtgängig. Also genau die links/rechts Bewegung des Schalthebels, die manchmal blockt. Man sah an der Welle mE auch Ansätze von Dreck an der Oberfläche. Genau dort wo sie bei Axialverschiebung je nach selektiertem Gang mal ins Lager eintaucht und mal ins Freie kommt.

Also die Welle gut mit WD40 gespült, die Lager geflutet und dann schön hin und her bewegt gegen die Federn, bis der Dreck ab war und das Teil leicht ging (nur mehr Federwiderstand erkennbar). Dann mit Silikonöl eingelassen und Lager geflutet (weil ich annehme, dass es Kunststofflager sind). Ne Möglichkeit wäre natürlich noch mit ATF zu schmieren, nachdem es ja ein Teil des Getriebes ist.

Madame ist jedenfalls jetzt begeistert von der Leichtgängigkeit der Schaltung. Hoffe, dass diese sporadische Schwergängigkeit (wo es ganz plötzlich richtig Schwergängig wurde - d.h. beide Hände für einlegen 1. Gang lt. Madame) damit auch erledigt ist.

Danke jedenfalls an "Driver1966" für den Hinweis mit der Gangwahleinheit!

An alle mit Problemen schwergängige Schaltung zumindest beim 1,2l: Vorsicht in der Werke: es müssen nicht notwendigerweise gleich die Bowdenzüge getauscht werden! Die gingen total leicht bei mir! Die sollen erstmal den Kugelkopf am Getriebe abmachen und kontrollieren, ob die Bowedenzüge nicht ohnehin total leichtgängig gehen.

Tante Edit: Auf dem Bild links, wo die Selektionswelle nach aussen aus dem Gehäuse raus geht, sieht man einen Faltenbalg. Dieser Faltenbalg FEHLT beim 5i leider! (Jojo wieder wos gespohrt). Schwerer Verdacht auf Ursache für die schleichende Schwergängigkeit der Schaltung, weil hier natürlich Dreck ungehindert zwischen Welle und Lagerbuchse eindringen und die Welle mit der Zeit blockieren kann.


LG
Michael
« Letzte Änderung: 06.05.2013, 11:06 von miguelito »

miguelito

Moin,

so Gangwahleinheit die 2. Nachdem ich bei beim 1. Eingriff vor 2 Wochen das Dichtmittel nicht hatte musste ich nochmal öffnen um auf der Planfläche zwischen Getriebe und Gangwahleinheit (Siehe Bild) die Loctite 510 Flächendichtung aufzubringen.

Auf Bild 1 sieht man die ausgebaute GWE des 5i 1,2l. Der rote Pfeil kennzeichnet wo die Welle der GWE aus dem Gehäuse raus kommt. Dort ist sie ungeschützt und Staub / Dreck können sich auf der fettigen Welle anhaften. Beim Schalten wird der Dreck dann in die Lagerstelle rein gezogen (wie bereits in der letzten Nachricht beschrieben).
Der blaue Pfeil kennzeichnet den kleinen Hebel, der die Verschiebung der Welle in Axialrichtung ansteuert (links / rechts des Schalthebels). Dieser Hebel wird über den Bowdenzug/Kugelkopf vom Schalthebel bei links/rechts Bewegungen des Schalthebels angetrieben -> siehe Blauer Pfeil Bild 2.
Der rote Pfeil in Bild 2 kennzeichnet die 4 Stangen, die die Schaltkauen des Getriebes ansteuern.
Bei einer vor- / rückwärtsbewegung des Schalthebels wird eine der 4 Stangen (die durch die Achsialbwegung der Welle der GWE selektiert wurde) verschoben und bewegt somit ihre Schaltklaue, die die Schaltmuffe ins entsprechnde Zahnrad des Geriebes einschiebt -> Gang ist eingelegt.
Das Verschieben der Schaltstangen passiert durch den kleinen Zapfen in der Mitte von Bild 1 (das graue schmale Rechteck zwischen den beiden silbernen). Dieser Zapfen wird bewegt, wenn sich die Welle der GWE um ihre eigene Achse dreht, was durch den 2. Bowdenzug (vor- / rück des Schalthebels) angesteuert wird. Der Zapfen greift in die Ausnehmungen an den Schaltstangen (Roter Pfeil Bild 2).

Für alle, die es interessiert ;)

Gesäubert und geschmiert habe ich die Welle der GWE - dort wo man die Rückstellfedern sieht, zwischen den gelben Plastikführungen und dem Gehäuse: In diesen Spalt WD40 rein und dann die Welle gegen die Federn hin und her verschieben. Und wieder spülen und wieder bewegen. Zum Schluss Silikonspray. Nun flutscht das Zeug wieder, d.h. Schalten leichtgängig.

LG
« Letzte Änderung: 21.05.2013, 10:15 von miguelito »

miguelito

In diesem Zusammenhang nochmals Danke an Driver1966, der bei Threadstart sofort den richtigen Hinweis zur Lösung des Problems gebracht hat.

@Driver1966:
Jetzt würde mich nur noch interessieren, woher Du das wußtest: Selber schon das Problem gehabt und drauf gekommen? Mechaniker bei FIAT ;) ? Andere Ursachen?


Aja, für die, die das Problem auch haben und lösen wollen: Es muss lediglich die Batterie und die Batteriehalterung abgebaut werden, um an die Gangwahleinheit ran zu kommen:

Benötigt:
10er Maulschlüssel, 13er Stecknuss + Verlängerung + Ratsche. Flächendichtmasse Loctite 510.
WD40 und Silikonspray (Getriebeöl) zum Gangbarmachen / Schmieren der Gangwahleinheit.
Stauferfett zum Abschmieren der Kugelköpfe vor dem Aufsetzen der Kugelgelenke der Schaltzüge.

- Batterie abklemmen: Die Masseseite hat einen Verschlusshebel, kein Werkzeug erforderlich; Plus ist mit einem 10er Schlüssel (kleine Mutter) zu lösen. Polzangen abziehen.
- Batterie abbauen: 13er Mutter am Fuß der Batterie vorne (Wo das Gewebe-Halteband der Batterie endet) lösen und Mutter / Halteband abnehmen. Batterie heraus heben.
- Batteriekorb: Kunststoffeinsatz abnehmen (der hat einen Schlauch unten dran, der Batteriesäure ableiten soll). Datunter kommen 2 13er Schrauben an der rechten Seite des Korbes zum Vorschein. Eine weitere 13er Mutter ist durch ein Loch im Korbboden zu erreichen. Abschrauben. Das Massekabel ist hinten am Batteriekorb mit einer Klammer eingehängt - lösen. Von der Plusklemme geht auch ein Kabel weg, das am Korb links in einer Kabelklemme eingehängt ist. Arretierung der Klemme mit kleinem Schraubenzeiher eindrücken und öffnen, Kabel ausfädeln. Nun Korb raus nehmen.

- Schaltzüge- Jetzt ist der Kugelkopf / Bowdenzug der Gangselektion schön erreichbar (wie Bild 2 oben).
Den Kugelkopf kann man mit einem 13er Maulschlüssel vorsichtig abdrücken. Vorsicht: Wenn der Kugelkopf alt ist und der Gummi porös, dass der Gummi beim Abdrücken nicht reisst oder aus dem Metallauge raus geht! Leider gibt es die Kugelköpfe nicht extra!
Ist der Kugelkopf oben ausgehängt könnt ihr mal am Kugelkopf ziehen/schieben, ob der Bowdenzug leicht geht. Geht er schwer (verrostet, versifft) ist der Schaltzug daran schuld, dass die Schaltung streng geht. Geht er leicht (wie bei mir) ist die Gangwahleinheit ein heisser Tipp (worauf mich eben Driver1966 gebracht hat).
Ein 2. Schaltzug / Kugelkopf sitzt an einem grossen Hebel mit Gewicht an der Rückseite der Gangwahleinheit (Bild 1 links) zur Spritzwand hin. Der muss ausgehängt werden, wenn man die GWE ausbauen möchte.
- Gangwahleinheit. Den Stecker der Rückfahrlichtes an der GWE vorne abstecken. Die GWE ist mit 5 13er Schrauben angespaxt. Diese lösen, dann könnt ihr die GWE nach oben abheben. Könnte etwas kleben, da die Dichtfläche mit Flächendichtung geklebt wird.
Für den Zusammenbau: Dichtflächen vorsichtig von dichtmittelresten befreien und dann ne dünne Raupe Loctite 510 auf die Dichtfläche aufbringen vor dem Zusammenbau.

LG
Michael
« Letzte Änderung: 21.05.2013, 14:04 von miguelito »

Driver1966

Hallo Michael,

nein, ich bin kein Mechaniker bei FIAT und ich habe einen 1.4 Liter mit 6 Gang Getriebe, aber..... 

Bitte lass mir meine kleinen Geheimnisse, wichtig ist nur das es Dir geholfen hat,

mit freundlichen Grüßen

Ralf

miguelito

Alles klar! Danke! Ohne den Tipp hätte ich jedenfalls nicht so zielgerichtet arbeiten können.


miguelito

Moin,

update: Gangschaltung nach wie vor leichtgängigst bei jeder Temperatur. Das wars scheinbar.